Hepatitis B (HBV) und Hepatitis C (HCV) Infektionen sind neben dem Alkoholmissbrauch der häufigste Grund für eine Leberzirrhose. Der Schweregrad der Leberzirrhose wird in 4 Grade aufgeteilt (s. Tabelle). Bisher wurde der Schweregrad mit Hilfe einer Leberbiopsie bestimmt. Durch die Verbesserungen der Qualität bildgebender Verfahren (Ultraschall, MRT, CT) ist dies jedoch heutzutage nicht mehr immer notwendig.
Die Biopsie unterscheidet 4 Grade beim Umbau der Leber:
0 | keine Fibrose | keine Faservermehrung |
1 | milde/geringgradige Fibrose | portale Faservermehrung, keine Septen |
2 | mäßige/mittelgradige Fibrose | inkomplette oder komplette porto-portale Fasersepten, erhaltene Architektur |
3 | schwere/hochgradige Fibrose | septenbildende Faservermehrung mit Architekturstörung, kein Anhalt für kompletten zirrhotischen Umbau |
4 | Zirrhose | wahrscheinlicher oder definitiver zirrhotischer Umbau |
Gerade die MRT-Untersuchung mit Kontrastmittel der neuesten Generation hat zunehmend an Bedeutung gewonnen um den Erfolg einer Therapie abzuschätzen. Die Therapie der viralen Hepatitis hat sich dramatisch zum Guten gewendet. Früher war insbesondere die Hepatitis C Infektion nahezu gleichbedeutend mit einem chronischen Krankheitsverlauf. Heute sind Heilungen bis zu über 95% möglich.
Die Untersuchung im MRT ist präzise und untersucherunabhängig standardisiert. Hochauflösende MRT-Bilder erlauben eine genaue Darstellung diffuser parenchymatöser Anomalien des Lebergewebes. Die MRT-Untersuchung ermöglicht daher eine sichere Bewertung des Verlaufs chronischer Lebererkrankungen. Mit geeigneten Kontrastmitteln kann frühzeitig das gefürchtete hepatozelluläre Karzinom (HCC), eine relativ häufige Folge einer nicht ausgeheilten Hepatitis, entdeckt werden.
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